Der Maler Parmigianino, dessen eigentlicher Name
Francesco Mazzola lautete, wurde am11. Januar 1503 als Sohn einer Künstlerfamilie
in Parma geboren. Nach dem Tod seines Vaters Filippo wurde er der Obhut seiner
Onkel Pier Ilario und Michele Mazzola übergeben, die ebenfalls als Maler tätig
waren. Sein künstlerischer Werdegang wurde hauptsächlich durch den Kontakt mit
den Werken des Correggio in Parma geprägt.
Nach einer intensiven Schaffenszeit
in seiner Geburtsstadt ging er 1524 nach Rom, wo er bis zur Plünderung Roms
1527 blieb. In diesen 3 Jahren tat sich Parmigianino unter den jüngsten
Vertretern der römischen post-raffaelesken Schule hervor und stand
wahrscheinlich in engem Kontakt mit Perin del Vaga und Rosso Fiorentino, die
sich ebenfalls in Rom aufhielten.
Ab 1527 war er in Bologna tätig
und kehrte 1531 in seine Geburtsstadt zurück, wo er mit der Anfertigung eines
Freskos in der Chiesa della Steccata beauftragt wurde. 1539 wurde ihm dieser
Auftrag wieder entzogen, da es ihm nicht gelang, die Arbeiten zu Ende zu führen.
Offenbar hatte sich Parmigianino in jenen Jahren der Alchimie zugewandt und
seine künstlerischen Verpflichtungen vernachlässigt. Diese okkulte
Pseudowissenschaft stellte für ihn vielleicht einen Ersatz für eine religiöse
Erfahrung dar, welche die Kirche seiner Zeit seinem unruhigen Geist nicht bieten
konnte
Wegen der rechtlichen
Schwierigkeiten, die ihm aus der Nichterfüllung des Auftrages entstanden waren,
flüchtete Parmigianino nach Casalmaggiore, wo er ca. ein Jahr später im Alter
von nur 37 Jahren starb.